Saisonvorschau 2016- Der Meistertitel ist das Ziel

Am vergangenen Wochenende hat in der Schweiz die American Football Saison 2016 begonnen. Am Ostermontag setzte sich dabei der letztjährige Meister aus Chur, die Calanda Broncos, zu Hause gegen die Grizzlies aus Bern mit 42:26 durch. Sie bestätigten so das Resultat aus dem letztjährigen Finalspiel. An diesem Wochenende starten dann auch alle anderen Ligen ihren Betrieb. Dabei treffen die Luzern Lions am Sonntagnachmittag auswärts auf die La Côte Centurions vom Genfersee.
Die Centurions sind für die Luzerner ein gänzlich unbekanntes Team, da es in der bisherigen Clubgeschichte noch zu keinem Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften kam. Auch konnte kein brauchbares Videomaterial des Gegners besorgt werden, welches Rückschlüsse auf ihr Spielsystem hätte geben können. Trotz dieser ungewissen Ausgangslage streben die Lions ganz klar einen Sieg an, bringen jedoch dem Gegner, welcher auf diese Saison von der Liga C in die Liga B aufgestiegen ist, trotzdem den gebührenden Respekt entgegen.

 

Im ersten Spiel auf der heimischen Allmend kommt es dann am darauffolgenden Sonntag 10. April direkt zum vermeintlichen Spitzenspiel gegen die Seahawks aus Genf. Nachdem die Luzerner die letzten beiden Aufeinandertreffen vor zwei Jahren jeweils knapp gewonnen haben, dürfte es auch diese Saison wieder äusserst eng werden. Zudem haben die Genfer den Aufstieg in die NLA als klares Saisonziel deklariert. Aus diesem Grund haben sie auch den Kanadier Larry Legault - Trainer der französischen Footballnationalmannschaft und des letztjährigen französischen Meisters Thonon les Bains Black Panthers – engagiert. Mit ihm konnten die Seahawks auch gleich den Runningback Stephen Yepmo, MVP der französischen Meisterschaft und der Nationalmannschaft, in die Rohnestadt locken. Dadurch haben sie nochmals an enormer Qualität in ihrem sonst schon starken Laufspiel gewonnen. Um nicht nur auf ihr starkes Laufspiel setzten zu müssen, haben die Seahawks im Februar noch einen weiteren Importspieler engagiert. Der US-Amerikaner Jake Ryan spielte auf der Austin Peay State University Football und wird die Genfer auf der Quarterback-Position verstärken. Durch diese Verpflichtung werden die Sahawks auch mit dem Passspiel für erhebliche Gefahr sorgen. Da dürfte sehr viel harte Arbeit auf die Defense der Luzern Lions zukommen.

Das dritte Spiel absolviert Luzern dann in Thun bei den Tigers. Diese dürften auch dieses Jahr ein harter Brocken sein, haben sie doch die letztjährige Saison auf dem dritten Platz abgeschlossen. Ausserdem setzen die Thuner mit ihrem Quarterback, welcher aus dem eigenen Nachwuchs stammt, stark auf das Passspiel. Solides Laufspiel wird zwar noch immer praktiziert, aber es ist eine deutlich höhere Passquote auszumachen. Die klare Strategie, das Passspiel stetig zu verbessern, mündete auch darin, dass die Thuner auf der Widereceiver-Position einen Nationalspieler hervorgebracht haben.

Bevor im fünften Spiel die Tigers bereits zum Rückspiel auf die Allmend kommen, reisen die Lions zum vierten Spiel nach Biel zu den Jets. Zu den Bielern ist zu sagen, dass sie wie in den letzten Jahren wohl vor allem mit einer Kombination aus Pass- und Laufspiel gefährlich sein werden. Zudem spielten die Bieler mehrere Jahre in der NLA, wodurch sie mit ihrer Erfahrung sicherlich auch zu einem gefährlichen Gegner werden. Zudem sind die Spiele der Lions gegen die Jets seit jeher von einer gewissen Brisanz gezeichnet. Das wird wohl auch dieses Jahr nicht anders sein.

Im zweitletzten Heimspiel kommt es auf der Allmend dann auch wieder zu einer Premiere. Am 28. Mai empfangen die Luzern Lions dann die Fribourg Cardinals. Obschon die Lions vor mehreren Jahren noch regelmässig gegen die Cardinals spielten, hat es auch diese Paarung so noch nicht gegeben. Die Cardinals bewegten sich meistens an der Grenze der Mindestanzahl der Spieler, jedoch kämpften diese jeweils bis zum Umfallen. Aber die zu geringe Zahl zwang sie schlussendlich dazu, die Mannschaft aus der Meisterschaft zurückzuziehen. Letztes Jahr nahmen sie in der Liga C den Spielbetrieb wieder auf und dominierten sogleich die Liga. Auf diese Saison hin sind sie eine Spielgemeinschaft mit den Lugano Lakers eingegangen und treten in der Liga B an. Vor zwei Jahren spielten die Lions noch gegen eben diese Lakers, welche sich auch an der unteren Grenze der Spieleranzahl bewegten, jedoch einen sehr hohen Kampfgeist und Durchhaltewillen an den Tag legten. Damals kamen die Luzerner zu zwei klaren Siegen. Mit dem Zusammenschluss ist ein grösseres Team entstanden und wenn diese weiterhin den gleichen Kampfgeist besitzen, dürften auch diese Partien sehr interessant und intensiv werden.

Als Vorgabe für die Saison 2016 kamen Sportchef und Coaching Staff aber zu einem klaren Ziel. Dieses ist hoch angesetzt aber nicht unrealistisch. Der Liga B Meistertitel und der direkte Wiederaufstieg in die NLA wird angestrebt. Erreicht werden soll dies unter anderem mit einem neuen Coaching Staff. So wird neben Headcoach Nicholas Gilly auch Defense Koordinator Emanuele Gariffo an der Seitenlinie die Spieler coachen. Weiter konnte mit dem Briten Chris Green und dem Amerikaner Julian Banks Importspieler verpflichtet werden, welche auch beim Coaching der einzelnen Spielerpositionen mitwirken werden.

Trotz diverser Abgänge von langjährigen Spielern blieb der Kern des letztjährigen Kaders mehrheitlich bestehen und wurde mit etlichen jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs wie auch mit einigen Rookies ergänzt. Und die Saison in der NLA war, trotz des Abstiegs, für viele Spieler sehr lehrreich. Jedoch müssen die Lions dieses Jahr voraussichtlich auf einige verletzte Leistungsträger verzichten und auch das Umstellen des gesamten Spielstiels der Offensive dürfte eine Herausforderung werden. Trotzdem ist die Organisation zuversichtlich, mit der harten Arbeit, die seit September in die Vorbereitung der Saison gesteckt wurde, das gesetzte Ziel zu erreichen.

U19 Juniors setzten Playoffs als Ziel

Bei den Junioren wurde als Ziel das Erreichen der Playoffs vorgegeben. Nach dem schwierigen letzten Jahr, in dem Spiele teilweise aus Spielermangel abgesagt werden mussten, muss das Team wiederum etliche altersbedingte Abgänge verkraften. Jedoch konnten viele neue Spieler an Schnuppertrainings rekrutiert werden und zudem wurde der Eine oder Andere U16 Schweizermeister im Team der U19 Juniors integriert. Deswegen sollten die Playoffs absolut im Rahmen des Möglichen liegen.

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