Lions unterliegen überraschend in Schaffhausen
In Schaffhausen traten die Lions am vergangenen Sonntag als Tabellenführer und Favorit an. Jedoch auch die Sharks durften mit viel Selbstvertrauen antreten, da sie zuletzt zwei Spiele in Folge gewinnen konnten.
Beide Offensivreihen starteten, ohne einen Raumgewinn zu erzielen. Nach dem Punt der Schaffhauser war es jedoch ein Luzerner Spieler, welcher den Ball nicht sichern konnte, worauf die Ostschweizer den Ball sichern konnten und kurz vor der Endzone den Ballbesitz zurückerlangten. Zwei Spielzüge später war es ein schöner Pass des Quarterbacks auf seinen Receiver, welcher zum Touchdown und zu einer 07:00 Führung resultierte. Auch der zweite Luzerner Drive im Anschluss endete unglücklich, als ein Pass durch einen Gegner intercepted wurde und erneut den Verlust des Ballbesitzes bedeutete. Geschockt von diesem Start, konnten die Lions nun aber reagieren und es war Defensive Back Simon Barmet, welcher den gegnerischen Ball abfing und so den Ball zurückholte. Den Zuschauern dürfte das anschliessend Geschehene vorgekommen sein, als hätte jemand einen Spiegel in der Mitte des Spielfeldes aufgestellt. Denn genau wie zuerst auf der Luzerner Seite, war es nun ein Schaffhauser, welcher versuchte, den gegnerischen Punt abzufangen. Auch ihm gelang es jedoch nicht und die Lions eroberten kurz vor der Endzone den Ball zurück. Ungleich zur Situation auf der anderen Seite, gelang es jedoch nicht, den Ball über die Linie zu drücken und man musste sich, nach nicht erfolgreichem viertem Versuch, wieder vom Ballbesitz trennen. Das Heimteam dominierte das Spiel überraschend deutlich, bis der Luzerner Fabrizio Schocher zu Beginn des zweiten Viertels einen nächsten Ball des gegnerischen Quarterbacks intercepten konnte. Dieses Mal erzielte das Big Play der Defensive den gewünschten Effekt und die Offensive erwachte. Mit guten Läufen und Pässen überquerte man das Feld und ein abschliessender Pass auf Running Back Sam Alge in die Endzone führten zum Ausgleich. Das Momentum war gekippt und es war nun die Offensive der Sharks, welche ins Stocken geriet. Im umgehend nächsten offensiven Spielzug der Lions war es dann Running Back Joel Bürge, welcher mit dem Ball über das gesamte Spielfeld rannte und dank guten Blocks seiner Mitspieler den nächsten Touchdown erzielte. Nach erfolgreichem Extrapunkt führten die Lions nun mit 07:14 und der Fehlstart war korrigiert. Dies war dann auch das Pausenresultat.
Zu Beginn des dritten Viertels ging es im gleichen Stil weiter. Der Schaffhauser Angriff wurde gestoppt und die Innerschweizer marschierten. Ein langer Pass auf Receiver Marco Meier bereitete dann den zweiten Touchdown-Lauf von Running Back Bürge vor. Mit erfolgreichem Extrapunkt konnte man die Führung auf 07:21 ausbauen. Danach flachte die Partie etwas ab, bis sie zu Beginn des vierten Viertels wieder spannend wurde. Es war das Passspiel der Sharks, welches wieder begann, fahrt aufzunehmen. Ein Pass auf die linke Seite führte zum Anschluss-Touchdown und zum 14:21. Die Antwort der Lions folgte jedoch postwendend. Mehrere gute Pässe von Quarterback Timon Fellmann überbrückten das Feld und ein weiterer Pass in die Endzone auf Receiver Marc Vogel bauten die Führung wieder auf 14:28 aus. Man hätte denken können, das Spiel sei nun gelaufen. Dem war aber nicht so, denn direkt im nächsten Play war es erneut ein Pass auf Schaffhauser Seite, welcher von einem Receiver gefangen werden konnte und über das ganze Feld in die Endzone getragen werden konnte. Der Abstand betrug erneut nur einen Touchdown (21:28). Auf der Uhr waren jedoch nur noch wenige Minuten, also versuchten die Lions diese runterzuspielen. Es kam jedoch zur Spielentscheidenden Situation, als der Luzerner Ballträger scheinbar einen neuen ersten Versuch erzielt hatte und so die Weichen auf Sieg gestellt hatte. Plötzlich waren es aber die Schiedsrichter, welche miteinander diskutierten und schliesslich auf Fumble entschieden, womit der Ballbesitz zurück zu den Sharks ging. Diese Situation war unübersichtlich und von Seiten der Lions sehr umstritten, jedoch musste man sich wohl oder übel wieder auf die Verteidigungsarbeit konzentrieren. Nur vier Spielzüge und drei lange Pässe später jubelte ein ostschweizerischer Receiver erneut in der Endzone und der Ausgleich schien entschiedene Sache. Man entschied sich nach dem Touchdown aber, anstelle des Ausgleiches für die 2-Point-Conversion zu gehen, um direkt in Führung zu gehen. So kamen es dann auch, als ein erneuter Pass in die rechte hintere Ecke der Endzone die Hände eines Receivers fand. Das Risiko hatte sich für Schaffhausen ausbezahlt und den Lions gelang es im Anschluss nicht mehr zu reagieren. Der Leader unterlag somit mit 29:28.
Gründe für diese überraschende Niederlage dürften ein leichtes Unterschätzen des Gegners zu Beginn, sowie das Unvermögen gewesen sein, am Ende, das gegnerische Passspiel zu stoppen. Nichtsdestotrotz war es offensiv bisher eine der besten Leistungen und man befindet sich nach wie vor an der Spitze der Tabelle. Nun heisst es die restlichen beiden Spiele zu gewinnen und somit den Heimvorteil für die Playoffs zu sichern. Als nächstes treffen die Lions am Samstag, 08. Juni zu Hause auf der Luzerner Allmend auf die Lausanne Owls. Spielbeginn ist um 18:00 Uhr nach dem Spiel der U19-Junioren, welche bereits um 14:00 Uhr starten.
Autor: Nico Helfenstein